Die Hochschule Neu-Ulm (HNU) hat sich gemeinsam mit der Hochschule Biberach (HBC) erfolgreich im Bund-Länder-Förderprogramm „FH-Personal“ durchgesetzt. Mit den Fördermitteln in Höhe von bis zu 5,51 Millionen Euro können die beiden Hochschulen ab 2021 sowohl Einzel- als auch Verbundmaßnahmen realisieren, die der verbesserten Gewinnung und Qualifizierung von professoralem Personal dienen.
Ziel der Initiative von Bund und Ländern ist es, Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) darin zu unterstützen, den Karriereweg Professur sichtbarer zu machen, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen und das professorale Personal entsprechend zu qualifizieren. Für die Umsetzungsphase hatten sich bundesweit über 90 Hochschulen beworben. HNU und HBC sind unter den insgesamt 64 antragstellenden Hochschulen, deren Ideen für neue Personalmaßnahmen nun künftig gefördert werden. Unter dem Namen „InnoPROF“ entsteht damit ein weiteres Kooperationsprojekt der beiden Hochschulen, die in der Vergangenheit unter anderem im Rahmen des InnoSÜD-Verbunds bereits mehrere Fördergelder gemeinsam eingeworben hatten. Gemeinsam wollen die beteiligten Hochschulen ein dynamisches Innovationssystem schaffen, das die Region Donau-Iller-Riß als Bindeglied zwischen den Metropolregionen Stuttgart und München mittelfristig unter den wettbewerbs- und innovationsfähigsten Räumen Europas einordnen.
Wichtiger Baustein für Hochschulentwicklung
Die Positionierung von HNU und HBC als attraktive Arbeitgebermarken ist dabei eine zentrale Komponente. Nur mit hochqualifiziertem professoralem Personal lassen sich die Herausforderungen meistern, vor denen alle HAWs in den kommenden Jahren stehen, betont HNU-Präsidentin Prof. Dr. Uta M. Feser: „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere praxisrelevante Lehre, unsere angewandte Forschung und unseren rekursiven Transfer mit dieser Förderung zukunftsweisend ausbauen können“. „Dafür denken wir Hochschule nicht alleine, sondern gemeinsam“, erläutert Prof. Dr. Jens Winter, Prorektor an der HBC. „Gemeinsam können wir deutlich mehr gestalten und sind sichtbarer.“
Bereits in der ersten Programmphase 2019 hatten sich HNU und HBC erfolgreich für die Konzeptförderung beworben und ein auf die Hochschulen und die Region zugeschnittenes strategisches Konzept entwickelt. Die Maßnahmen, die im bayerisch-baden-württembergischen Verbund erarbeitet wurden, hatten das Expertengremium in der ersten Bewilligungsrunde überzeugt: Der „InnoPROF“-Verbund geht damit für sechs Jahre in die geförderte Umsetzungsphase.
Potentiale gemeinsam ausschöpfen
„Die Verbundförderung spricht für die Qualität unserer Hochschulen in der Region“, sagt HNU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Julia Kormann. „Wir haben uns für die Entwicklung innovativer Maßnahmen vernetzt, um unser Potential sowohl an der HNU selbst als auch im regionalen Verbund voll auszuschöpfen und die besten Köpfe gewinnen und qualifizieren zu können“. Die Kooperation ermöglicht insbesondere eine konzertierte Stärkung der Maßnahmen im Bereich Employer Branding. Die geplanten Maßnahmen richten sich auf die Professionalisierung von Berufungsprozessen, die strukturelle Verankerung von Diversity und eine Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität. Vorgesehen sind unter anderem neue Professurmodelle und eine regional verankerte Kooperationsplattform.
Bund-Länder-Programm „FH-Personal“
Das von Bund und Ländern getragene zweiphasige Programm hat ein Gesamtvolumen von 431,5 Millionen Euro und läuft bis zum Jahr 2028. Die an die Konzeptphase angeschlossene Umsetzungsphase umfasst zwei Bewilligungsrunden; die zweite Runde beginnt im Jahr 2022. Die Kosten des Programms werden von Bund und Ländern gemeinsam getragen. Auf die Gesamtlaufzeit gerechnet trägt der Bund knapp 70 Prozent der Kosten, der Länderanteil liegt bei knapp 30 Prozent.
Bühnenbild: Professor Roland Koenigsdorff mit Studierenden im Simulations-Labor der Hochschule Biberach / Foto: HBC/Stefan Sättele