Biberacher Geotechnikseminar

Das Geotechnikseminar findet einmal jährlich statt und behandelt Themen aus dem Bereich der Bodenmechanik, des Erd- und Grundbaus, des Felsbaus, des Spezialtiefbaus und weiterer mit der Geotechnik verwandter Fachgebiete.

Das Seminar bietet die Möglichkeit zur Diskussion und zum Knüpfen persönlicher Kontakte und dient als Plattform für Informations-, Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

Zu den Vorträgen
Herausforderungen beim Bauen unter schwierigen Baugrundverhältnissen:
In Deutschland ist das Recycling von nichtgefährlichen Baustoffen weit fortgeschritten, während Bodenaushubmaterial aufgrund zu hoher Wassergehalte weiterhin häufig verfüllt oder deponiert wird. Im Vortrag werden die umweltrechtlichen Aspekte sowie die bodenmechanischen Eigenschaften einer Bodenverbesserung mit RC-Baustoffen aufgezeigt.

Eine Herausforderung als Baugrund stellen die pyrithaltigen Gesteine des Unter- und Mitteljuras in Baden-Württemberg dar. Die Vorträge im Seminar beschäftigen sich mit den Ursachen von Hebungsschäden und deren Mechanismen sowie der Möglichkeit zur Schadensprävention. Am Beispiel des Neubaus des Alb-Fils-Klinikums in Göppingen werden die geotechnischen Probleme im Posidonienschiefer in Bezug auf die Hebungsproblematik sowie die Entsorgung dargestellt. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse von Langzeituntersuchungen, inwieweit die Ausführung einer Bodenstabilisierung in den pyrithaltigen Böden des
Schwarzjuras zu Quellhebungen führen.

Baumaßnahmen im Spezialtiefbau erreichen immer größere Dimensionen und müssen immer komplexeren Ansprüchen genügen. Daher müssen bereits in der Planung entscheidende Festlegungen zur Ausführbarkeit getroffen werden. Im Vortrag werden Empfehlungen gegeben, welche Toleranzen als Standard vorausgesetzt werden und ab wann es sich um engere Toleranzen handelt, die nur mit erhöhtem bautechnischem Aufwand erreichbar sind. Im Besonderen wird auf die erreichbaren Anforderungen bei der Herstellung einer wasserdichten Baugrube eingegangen.

Zum Abschluss werden verschiedene Ansätze und Neuentwicklungen vorgestellt, um bei der Herstellung und der Ausführung von Pfahlgründungen CO2 zu reduzieren sowie über den Lebenszyklus des Gebäudes auszugleichen.